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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 26

1849 - Münster : Coppenrath
______26 niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über- wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in- nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge- raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli- ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei- den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze. So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat- ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer- enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen. Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet. Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd- italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En- kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be- nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge- rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan- zen eines Volkes. 2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü- p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 33

1849 - Münster : Coppenrath
33 sprungen. Der erzürnte Romulus habe ihn erschlagen und die- sen Fluch ihm nachgerufen: „So fahre Jeder, der nach dir über meine Mauer setzt!" Romulus war jetzt alleiniger Herrscher, und die Stadt nach ihm benannt.3) K. 9. Quellen der römischen Geschichte und neuere Bearbeitungen derselben. Zu den ältesten geschichtlichen Denkmalen Roms, welche zum Theil als Quellen der späteren Geschichtsforschung zu be- trachten sind, gehören die öffentlich autorisirten und bereits zur Zeit der Könige begonnenen kurzen Aufzeichnungen merkwürdiger Ereignisse und Einrichtungen. Die wichtigsten Quellen sind: 1. Die commentarii regum und leges regiae, Aufzeichnungen von Gesetzen und Verordnungen der Könige. 2. Die annales maximi oder publici, chronikenartige, durch den jedesmaligen Pontifer Marimus angefertigte Verzeichnisse der wichtigsten Er- eignisse jedes Jahres. 3. Die eommentarii pontificum, die wahrscheinlich bloß auf den Cultus und gewisse priesterliche Ver- richtungen und Vorrechte sich bezogen. 4. Die libri lintei und libri magistratuum, Verzeichnisse der Magistrate der einzelnen Jahre, unter denen besonders die fasti consulares wichtig wa- ren. Über den Inhalt und den Charakter dieser Denkmale kann nichts Bestimmtes angegeben werden, da sie wahrscheinlich bei der Einäscherung der Stadt durch die Gallier im Jahre 388 vor Ehr., wenn auch nicht sämmtlich, doch größtentheils untergegangen sind. Neben diesen ältesten geschriebenen Urkun- den bestand eine Überlieferung mancher Thatsachen in der ein- heimischen Sage, welche in Nationalliedern eine poetische Ein- kleidung fand und sich vermittelst dieser leichter fortpsianzte. Auch innerhalb der Familien pflanzten sich Nachrichten von be- 3) Die Ableitung des Namens Rom von Nomulus muß befremden; denn hiernach müßte doch wohl die Stadt den Namen „Romula" füh- ren. Wollen wir bei jener Mythe bleiben, so kann „Romulus" nur als eine damals oft gebrauchte Verkleinerungsform erscheinen, so daß der eigentliche Name des Stammheros „Romus" ist, und hiervon „Rom." — Schmeichelnde Griechen leiteten gern den Namen Rom von ihrem Worte (Stärke) ab. Weiter. Geschichte der Römer. 3

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 34

1849 - Münster : Coppenrath
34 rühmten Mitgliedern fort, besonders durch die sogenannten lan- do« fúnebres oder Leichenreden, worin den Vorfahren oft er- dichtete Triumphe, Confútate u. s. w. zugeschrieben wurden, die jo in die Geschichte übergegangen sind. Die eigentliche Geschichtschreibung begann erst nach dem zweiten punischen Kriege sich in Rom nach und nach auszubil- den, und zwar durch die Annalisten, deren zahlreiche Werke jedoch verloren und nur durch die Anführungen späterer Schrift- steller bekannt sind. Sie zeichneten die römische Geschichte von der Erbauung der Stadt an in einfachen und schmucklosen Chro- niken (anuales) nach der Reihenfolge der Jahre auf. Der erste unter den römischen Annalisten ist nach des Li- vius Zeugniß Q. Fabius Pictor, der im zweiten punischen Kriege gedient hatte und nachher mehre für uns größtentheils verloren gegangene Bücher (anuales) schrieb, deren Glaubwür- digkeit indessen schon von Polpbius in Zweifel gezogen worden ist. Der fast gleichzeitige, als sorgfältiger Geschichtsforscher ge- rühmte L. Ein eins Ali mentu s, der ebenfalls im zweiten punischen Kriege gedient hatte, schrieb eine Geschichte Roms von der Gründung an bis auf seine Zeit, aber in griechischer Spra- che; ebenso Acilius, dessen Annalen ein gewisser Claudius ins Lateinische übersetzte. Weit mehr haben wir den Verlust der „Origines" des M. Porcius Cato Censorinus zu beklagen, worin nach sieben Büchern die Geschichte des Ursprun- ges der Stadt Rom und der andern Städte Italiens, dann insbesondere die Geschichte der beiden punischen Kriege und der darauf folgenden Ereignisse bis 151 v. Chr. behandelt war. Fast gleichzeitig besang der Dichter Q. Ennins, aus Rudiä in Campanien, in einem großen Nationalepos von achtzehn Bü- chern (anuales) die Geschichte Roms von dessen Gründung an bis auf seine Zeit, von welchem Werke auch zahlreichere und größere Bruchstücke auf uns gekommen sind. Die vielen Anna- listen der folgenden Zeit sind uns meist nur den Namen und einzelnen Anführungen nach, die sich insbesondere bei Livius finden, bekannt. Unter den noch vorhandenen Schriften der Alten, welche die römische Geschichte in einigem Zusammenhänge behandeln, sind folgende hervorzuheben, a. In griechischer Sprache

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 44

1849 - Münster : Coppenrath
. Erster Zeitraum. Rom unter Königen. (754—510 v. Chr.) §. 11. Vomulus. 754—716. Die Bevölkerung Roms war anfangs nur klein, erhielt aber bald einen bedeutenden Zuwachs durch neue Ankömmlinge aus der Umgegend. Romulus, der erste König, inachte nämlich den capitolstischen Hügel zu einer Freistatt (Asyl) von Landes- flüchtigen aus andern Städten Italiens. Hier fand Jeder, wel- cher Lust hatte, Aufnahme und genoß des Schutzes der römischen Anbauer: Freie und Sklaven, Schuldlose und Verbrecher ohne Unterschied. Nur eines noch fehlte der jungen Bürgerschaft — Weiber. Nomulus schickte deshalb Gesandte nach den benach- barten Städten und ließ um Heirathsverträge anhalten; aber überall wurden sie abgewiesen. Ja, man fragte sogar höhnisch: warum zu Rom nicht auch für schlechte Weiber ein Asyl eröff- net wäre; das erst würde Gleichheit in der Ehe bringen! Hierüber entrüstete sich Romulus und nahm seine Zuflucht zu einem Gewaltstreiche. Er veranstaltete zu Ehren des Gottes Neptun ein glänzendes mit Aufzügen und Wettkämpfen verbun- denes Fest, die Consualia, und ließ die Bewohner sämmtlicher Nachbarstädte dazu einladen. Sie folgten dieser Einladung, und vor Allen fanden sich die Sabiner mit ihren Weibern und Töchtern zahlreich ein.' Und während sie nun alle in harmloser Fröhlichkeit den Festlichkeiten zuschauten; da plötzlich stürzten auf ein gegebenes Zeichen die rüstigsten Römer in den Haufen der Zuschauer und raubten die Töchter der herübergekommenen Gäste. Die bestürzten Eltern flohen jammernd und weheklagend nack- allen Seiten auseinander.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 46

1849 - Münster : Coppenrath
46 während schon die Pfeile herüber und hinüber flogen, und die Männer niederstreckten; da plötzlich stürzten sich die geraubten Sabinerinnen mitten zwischen die streitenden Gatten und Väter, fleheten zu diesen, sie nicht zu Wittwen, zu jenen, sie nicht zu Waisen zu machen. Dieser Anblick rührte die Heere und ihre Führer. Es erfolgte eine tiefe Stille. Gerührt traten die bei- derseitigen Führer in die Mitte und schlossen Friede und, Freund-- schaft. Fortan sollten die Sabiner des Titus Tatius, Quinten genannt, mit den Römern zu einer Bürgerschaft vereinigt sein, hundert Sabiner Mitglieder des von Romulus gestifteten Senats werden, und beide Könige gemeinschaftlich regieren. Aber nur . fünf Jahre dauerte die gemeinschaftliche Negierung. Als Titus Tatius bei einem Opferfeste in Lavinium erschlagen worden war, blieb Romulus allein König, und es war beschlossen, es solle fortan nur ein König sein, und dieser in wechselnder Ordnung von dem einen Volke aus dem andern gewählt werden. Beide Stämme führten seit ihrer Vereinigung den Namen: „Das Volk der Römer und der Quirlten."-) Zu diesen beiden gleichberechtigten Volksstämmen gesellte sich frühzeitig ein dritter, die Luceres, wahrscheinlich Etrus- ker,^) die aber den beiden ersten an Rechten nicht gleichstanden 2) Populus Romanus (et) Quirites, woraus später populus Rom. Quhitium entstand. Nach der völligen Verschmelzung der beiden Volks- stämme in einander blieb Romani im Allgemeinen der historische und politische Name der Römer nach außen, gegen andere Völker; Quirites der politische nach innen, in Beziehung auf den eigenen Staat und die Mitbürger als ein Ganzes, und somit die übliche Anrede an die Bürger als solche. — Wovon übrigens die mit den Römern vereinigten Sabiner den Namen „Quinten" führten, ist ungewiß. Einige meinen, von ihrer Hauptstadt Cures, andere von dem Orte Quirium, der auf einem Hügel lag, der selbst hiernach der quirinalische genannt wurde; andere endlich von der Sabinerlanze quiris, so daß Quirites ursprünglich Waffengenossen bedeutete. 3) Hiernach leiten Cicero und Andere folgerichtig den Namen Lu- ceres ab von Lucumo, als einem Anführer derselben und Bundesgenossen des Romulus; und diese Ableitung wird um so glaublicher, als Lu- cumo von den Römern in den Vornamen Lucius umgeändert ist, und Lucumvnen überhaupt an der Spitze etruskischer Volksabtheilungen stan- den. Livius dagegen sagt: Lucerum nominis et originis causa incerta est. — Unter den Neuern hält Niebuhr sie für die von dem dritten Kö- nige Roms, Tullus Hostilius, nach Rom verpflanzten Albaner.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 11

1849 - Münster : Coppenrath
11 gos; sie trieb lebhaften Verkehr und war berühmt als uralter Sitz etrurischer Kunst und Religion. Hier herrschte zur Zeit der Ankunft des Äneas in Italien Mezentius. — Im Innern des Landes, auf beiden Seiten der Aurelischen Straße von N. nach S. finden sich folgende Städte: Luca (Lucca), wo Cäsar während des gallischen Feldzuges seinen Winterfitz hatte, gehörte bis auf Augustus zu dem cisalpinischen Gallien. — Pistoria (Pistoja), wo Catilina mit seinem Heere vernichtet wurde. — Fäsulä (Fiesolo) hoch auf einem Felsen gelegen mit der reizenden Aussicht in das Arnothal; Bewunderung erregen auch noch jetzt die Ruinen eines kolossalen Theaters. — F lorentia (Florenz) am Arno, eines der blühendsten Municipien und auch im Mittel- alter von hoher Bedeutung. Hier war die Geburtstätte des Dante, Michel Angelo, Macchiavelli und Amerigo Vespucci. — Arretium (Arrezzo), die Geburtstätte des Mäcenas und des Petrarca. — Clusium (Chiüsi), wo Porsenna herrschte. — Perusia (Perugia), nicht weit vom See Trafimenus, bekannt durch den perusinischen Krieg im Jahre 41 zwischen Antonius und Octavian. — Falerii, deren Einwohner Falisci hießen, lag auf einem steilen Bergkegel und wurde von Camillus er- obert. Westlich von der Stadt soll der berühmte Tempel der Voltumnä gewesen sein, bei welchem die Bundesstaaten Etru- riens gewöhnlich ihre Versammlungen hielten. — Veji (Ein- wohner Vejentes), die größte und mächtigste Stadt Etruriens, welche über 100,000 Einwohner zählte. Nach der Eroberung durch Camillus im Jahre 396 blieb sie öde und unbewohnt bis auf Cäsar, der hier eine Kolonie gründete. 2. Latium. Dieses bildete den Mittelpunkt der römischen Weltherrschaft. Es hatte nicht immer dieselben Grenzen. Das alte Latium (Tatium vetus) erstreckte sich von der Tiber bis zum Vorgebirge Circeji. Seit dem Jahre 338 v. Ehr. aber, als die im Süden und Osten vom alten Latium wohnenden Völker, die Aquer, Her^iker, Vols^r und Aurunker besiegt waren, wurde das unterworfene Gebiet als Fatium novum oder ackieetum mit eingerechnet, so daß Latium sich nun bis über den Liris hinaus erstreckte. Es ist sehr gebirgig und wasserreich. Der Haupt- ' ström ist die Tiber (liblris) und nach dem Po der größte Fluß Italiens. Er entspringt auf den sabinischen Apenninen oberhalb

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 52

1849 - Münster : Coppenrath
52 gesandten Schild des Gottes, nebst elf andern, diesem Hochgebil- deten.^ Jährlich wurden diese Weihgeschenke in öffentlichen Auf- zügen von den Priestern umhergeführt. — 5. Die Auguren oder Wahrsager, welche aus dem Fluge und Gesänge gewisser Vögel, und aus besondern Erscheinungen am Himmel oder auch auf der Erde selbst den Willen der Götter deuteten; denn keine Sache von irgend einer Wichtigkeit wurde unternommen, ohne vorher die Augurien zu beobachten. — 6. Die Flaminesd ßf waren Tempelpriester einzelner Gottheiten; es gab deren drei, und der vornehmste unter ihnen war der Flamen Dialis, der Priester des Jupiter. Mit der Bestimmung der Feste, die er zu Ehren der Götter anordnete, hing auch die Einrichtung des Kalenders zusammen, der von ihm verbessert wurde; — das Jahr, welches früher zehn Monate hatte, wurde unter ihm in zwölf eingetheilt. Mit der Einrichtung selbst befaßten sich vor- züglich die Pontifices, weil sie die Tage für die Feste und Opfer der Götter zu bestimmen hatten. So waren überhaupt die zwei- undvierzig Jahre der Regierung dieses Königes eben so viele Jahre des Glückes und des Friedens. Er starb hochbejahrt, von Göttern und Menschen geliebt. Wie die Sage die Göttin Egeria zur Freundin und Rathgeberin dieses ausgezeichneten Mannes gemacht hat, so läßt dieselbe Sage auch die Göttin um seinen Tod weinen und in einen Quell zerfließen.^) §. 13. Tullus Hostilius. 672—640. Dem milden und friedliebenden Ruma folgte der rohe und kriegerische Tullus Hostilius, der wieder aus dem Stamme der Ramnes gewählt wurde. Unter ihm brach die Eifersucht, die bisher zwischen Alba Longa und ihrer Tochterstadt Rom geherrscht hatte, in einen offenen Krieg aus. Der albanische Feldherr, Mettus Fuffctius, brach mit einem wohlgerüsteten Heere auf und bezog ein verschanztes Lager unweit Rom. Tullus rückte ihm kühn ent- 3) Sie fuhrten diesen Namen von ihrer priesterlichen Kopfbedeckung: ,,a filio, quo utebantur, flamines dicti sunt, quasi filamines.“ Serv. ad Aen. Viii. 664. 4) Eine verbreitete Meinung war, Numa sei ein Zeitgenosse und Schu- ler des Philosophen Pythagoras (584-504) gewesen; und diese Sage suchten schon Cicero, Livius u. A. aus der Chronologie zu widerlegen.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 53

1849 - Münster : Coppenrath
53 gegen und stellte sein Heer gegen die Albaner in Schlachtordnung auf. Eben sollte der Kampf beginnen, als Mettus in die Mitte beider Heere trat und den Tullns zu einer Unterredung einlud. „Wir können es uns nicht verbergen, — sprach er bei der Zu- sammenkunft — daß bloß Eifersucht die beiden benachbarten und verwandten Völker gegen einander auf den Kampfplatz führte. Warum wollen wir doch so vieles Blut vergießen! Warum wollen wir uns einander selbst entkräften, und beide geschwächt in die Hände unserer Feinde fallen! Lieber mag ein unparteii- scher Kampf einzelner Männer aus deinem und meinem Heere auf ewig entscheiden, welches Volk dem andern unterworfen sein soll." Dem Tullns gefiel der Vorschlag. Beide gingen ausein- der, um aus ihren Heeren die Tapfersten zu diesem Entschei- dungskampfe auszusuchen. Zufällig dienten im römischen Heere Drillingsbrüder, die Horatier, und eben so im albanischen, die Curiatier. Diese boten sich freudig dazu da, den Kampf für die Herrschaft auszufechten. Nachdem der Vertrag feierlich beschwo- rcn war, griffen die drei Brüder beiderseits zu den Waffen und traten unter lauten Ermunterungen und Ermahnungen ihrer Mit- bürger in der Heere Mitte. Hier standen die Römer, dort die Albaner vor ihrem Lager aufgestellt, voll banger Erwartung über den Ausgang des nahen Entscheidungskampfes. Das Zeichen wird gegeben, und der Angriff beginnt. Es blitzeil und klirren die Schwerter durcheinander und Schauder durchfährt die Zuschauer. Plötzlich stürzt ein Römer, und über ihn noch ein Römer sterbend hin, und mit lautem Jubel begrüßen die Albaner das Glück ihrer Streiter; während im römischen Lager Alle von Bestürzung und Verzweiflung auf das tiefste ergriffen sind. Aber schwer ver- wundet sind alle drei Albaner; der eine lioch übrige Römer da- gegen ohne Wunden und frisch all Kraft und Muth. Dieser nimmt plötzlich die Flucht und lockt die andern, ihn zil unter- stützen. So trennt er listig die dreifache Gewalt, wohl voraus- sehend, daß sie ihn nur so verfolgen können, wie es Jedem seine schwächende Wunde zuläßt. Nach kurzer Flucht bleibt er stehen und blickt sich um. Da sieht er seine drei Gegner weit von einander getrennt, und einen schon ganz in seiner Nähe. Auf diesen rennt er mit großem Ungestüin zurück; und während das albanische Heer den Curiatiern zuruft, ihrein Bruder beizusprin-
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